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Forschung kann helfen, die Pflege zu verbessern. Nötig sind neben menschlicher Zuwendung auch technische Innovationen. So werden Pflegekräfte und pflegende Angehörige bei ihrer Arbeit entlastet und die Lebensqualität der Patienten verbessert sich.
Das gilt für zu pflegende Patientinnen und Patienten, aber auch für ihre Angehörigen und für professionelle Pflegekräfte: Durch technische Innovationen kann ihr Alltag und ihre Arbeit einfacher werden - sei es im Akutkrankenhaus oder in Reha-Einrichtungen, in der stationären oder ambulanten Altenpflege oder im eigenen Haushalt. Forschung und Wirtschaft müssen darum gemeinsam mit späteren Anwendern Produkte entwickeln, die einfach zu nutzen sind.
Pflegen bedeutet versorgen, lindern, aber auch fördern. Der wichtigste Teil guter Pflege ist die Achtung der Würde jedes einzelnen Menschen und seiner individuellen Möglichkeiten. Angesichts einer stetig steigenden Anzahl pflegebedürftiger Menschen bei gleichzeitigem Mangel an Pflegefachkräften und einer tendenziellen Überlastung pflegender Angehöriger gilt es auch in der Zukunft genügend Raum für menschliche Fürsorge zu schaffen und zu sichern.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt darum die Entwicklung und Erforschung neuer Pflegetechnologien. Im Mittelpunkt stehen Innovationen der Mensch-Technik-Interaktion, die pflegebedürftigen Menschen helfen, professionelle Pflegekräfte und pflegende Angehörige entlasten und für eine verbesserte Intensiv- und Palliativpflege sorgen. Daher hat das Ministerium im Jahr 2017 den neuen Cluster "Zukunft der Pflege" gestartet. Bis zum Jahr 2022 stehen dafür insgesamt 20 Millionen Euro bereit. Die Fördermaßnahme gehört zum Forschungsprogramm "Technik zum Menschen bringen". Auch in der neuen Hightech-Strategie der Bundesregierung ist das Thema Pflege aufgenommen.
Zum Cluster "Zukunft der Pflege" gehört ein in Deutschland einmaliges Pflegeinnovationszentrum, in dem Ingenieure und Pflegewissenschaftler gemeinsam neue Technologien unter realistischen Bedingungen erforschen. Hinzu kommen Pflegepraxiszentren in Hannover, Freiburg, Nürnberg und Berlin, an denen diese neuen Technologien im Alltag der Pflege eingesetzt und untersucht werden. Diese vier Zentren wurden in klinischen, stationären und ambulanten Pflegebereichen bestehender Einrichtungen angesiedelt, weil sich die Praxistauglichkeit neuartiger Lösungen im Pflegealltag dort wirksam überprüfen lässt. Nicht zuletzt vermitteln die Pflegepraxiszentren ihr Know-how auch in die pflegerische Aus- und Weiterbildung und sichern damit die Innovationskraft der Branche.
Denn längst prägen Sensorik, Robotik und virtuelle Realität unseren modernen Alltag. Wie können diese neuen Möglichkeiten künftig auch mehr in der Pflege eingesetzt werden? Technische Assistenzsysteme wie intelligente Pflegebetten und digitale Begleiter wie sogenannte Wearables können Pflegende von Routinearbeiten entlasten und Pflegebedürftige in ihrer Selbstständigkeit unterstützen. Die Akzeptanz einer digitalen Pflegeunterstützung wird entscheidend davon beeinflusst, ob der alltägliche Umgang damit als sicher, zuverlässig und vertrauenswürdig eingeschätzt wird. Und in kaum einer anderen Branche müssen technische und soziale Innovationen so zwingend Hand in Hand gehen wie in der Pflege.
Sicher ist: Der Einsatz neuer Technologien für die Pflege kann nur gemeinsam mit Pflegediensten, Heimen und Kliniken erfolgreich erprobt und erlebbar gemacht werden.
Zur Sicherstellung einer qualitätsvollen und bedarfsgerechten Pflege hat die Bundesregierung in seiner neuen Hightech-Strategie die Initiative „Pflegeinnovationen 2020“ gestartet. Hier kommt der Entwicklung und dem Einsatz neuer technischer und organisatorischer Lösungen eine zentrale Bedeutung zu: Sie können in der Alten- wie in der Krankenpflege dazu beitragen, die Selbstbestimmung und die Lebensqualität von Pflegebedürftigen zu erhöhen und professionell Pflegende ebenso wie pflegende Angehörige zu entlasten.